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Nissan Qashqai: Die Diesel-Alternative nennt sich e-Power

Der Qashqai kommt in dritter Generation modernisiert. Und Nissans Cashcow wird genauso wichtig sein wie eh und je.

Ab dem Jahr 2022 wird es die e-Power-Hybridvariante des neuen Nissan Qashqai geben.
Ab dem Jahr 2022 wird es die e-Power-Hybridvariante des neuen Nissan Qashqai geben.

Viele Autobauer beteuern: "Wir haben mit dem X das Segment Y begründet." Nun, in den Definitionen vor allem der Segmente gibt es ja Spielraum. Nissan zum Beispiel sagt, der 2007 global eingeführte Qashqai habe das Segment der urbanen Crossovers begründet. Da kann man diskutieren, Faktum aber bleibt, dass gerade dieses Kompaktmodell den Japanern über Jahre in Europa und besonders auch in Österreich - na, sagen wir, das Leben wesentlich erleichterte.

Hohe Erwartungen an den neuen Nissan Qashqai

Kein Wunder, dass bei zeitweiligen 60 Prozent Anteil am gesamten Nissan-Absatz bei uns Österreich-Geschäftsführer Michael Kujus auch vom Qashqai III einiges erwartet und mit "45 bis 50 Prozent Anteil" rechnet. Von den zwei Generationen (2007/2013) mit jeweils einem Facelift bei Zyklus-Halbzeit verkaufte Nissan global fünf Millionen, in Europa drei Millionen und in Österreich knapp 46.000 Stück. Die dritte Generation kommt in einer Modell-Zwischenoffensive, die mit dem Juke kürzlich begann und nach dem Qashqai auch 2022 einen neuen X-Trail bringen wird - und im rein elektrischen Sektor durch den Ariya Verstärkung bekommt.

Verbesserung in Agilität und Handling

Der neue Qashqai kommt erstmals auf der CMF-C-Plattform der Renault-Nissan-Mitsubishi-Gruppe. Die neue Architektur bietet 48 Prozent mehr Steifigkeit und damit deutliche Verbesserungen in Agilität und Handling. Dennoch wurde auch abgespeckt: Beim Chassis wurden insgesamt 60 Kilogramm eingespart, mit neuen Materialien wurden viele Teile überarbeitet. Der Qashqai mit Frontantrieb (und Rädern bis 19 Zoll) kommt mit Verbundlenker-Hinterachse, der Allradler (20 Zoll/nur Xtronic) mit Mehrlenker-Hinterachse, die mehr Komfort bei besserer Federung bietet.

Crossover wird länger

Wenn die Designer kräftige Retuschen vornehmen dürfen, ist das meist mit Wachstum verbunden. So wird auch der Crossover um 35 Millimeter länger (nun 4,43 Meter), mit dem verlängerten Radstand (plus 19 Millimeter) wird auch das Platzangebot innen größer. Verschärfte Optik vor allem an der Front und gleichmäßig-lineare Zeichnung an der Seite sowie Voll-LED-Matrix-Scheinwerfer werden interessierten Kunden sofort auffallen. Neben Smartphone-Konnektivität (Apple Car Play, Android Auto) verfügt der Qashqai nun über einen Wifi-Hotspot für bis zu sieben Geräte, Sprachassistenten und für ganz moderne Digital Natives mit Nissan Connect Services über eine App quasi für die Fernsteuerung einiger Bedienvorgänge. Zentrales Element ist das 12,3-Zoll-Display (hochauflösend), das durch ein 10,8-Zoll-Head-up-Display ergänzt wird. Und dann ist da noch der Antrieb.

Turbobenziner ersetzt Dieselmotor

Seit 2019 wird kein Dieselmotor mehr verbaut, also kommt der dritte Qashqai vorerst mit einem 1,3-Liter-Turbobenziner in den Leistungsstufen 140 bzw. 158 PS und mit Sechsgangschaltung oder Xtronic-Automatik. Mit dabei ist ein 12-V-Mildhybridsystem, das das Gewicht nur um 22 Kilogramm erhöht, aber vier Gramm CO2 pro Kilometer sparen hilft (insgesamt 142 bis 146 Gramm laut Werksangabe). Ab 2022 wird die e-Power-Hybridvariante verfügbar sein, bei der die Batterie des Turbobenziners mit variabler Kompression geladen wird. Der Benziner wird ausschließlich zur Stromerzeugung genutzt, den Antrieb der Räder besorgt der 190-PS-Elektromotor. Diese Antriebsvariante wird auch der X-Trail bekommen. Und die ist aufgrund guter Leistungs- und Verbrauchswerte "quasi der Ersatz für den Diesel und seine Vorzüge" (Kujus).

Preise des neuen Qashqai

Die Preise des Qashqai beginnen in der Visia-Basisausstattung bei 26.589 Euro und steigern sich über Acenta (30.907), N-Connecta (33.194) und Tekna (36.458) bis zu den 41.411 Euro der All-inclusive-Version Tekna+. Gebaut wird der Qashqai wie bisher in Sunderland, nun ausschließlich, weil Barcelona Ende 2021 geschlossen wird.

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