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Peugeot 2018: Ein Kleiner fährt zukunftsfit vor

Peugeot bietet den neuen 208 als Benziner, Diesel und Elektrowagen an. Und bringt auch sonst viel Innovatives.

Es ist schon bemerkenswert, was sich im PSA-Konzern in den vergangenen Jahren unter dem neuen Zampano an der Spitze, Carlos Tavares, getan hat. Nicht nur dass der Renault-"Flüchtling" den einstigen Erzrivalen von akuter Existenzbedrohung in eine satte Gewinnzone führte, auch im Design und der Technik überholten Peugeot, Citroën, DS und nun auch Opel/Vauxhall als jüngste Familienmitglieder viele Konkurrenten.

Während andere Marken bei ihren ersten E-Modellen auf große SUVs setzen, wagt der PSA-Konzern den Start in die elektrische Zukunft mit Kleinwagen - dem Opel Corsa oder nun dem Peugeot 208, denn beide bieten drei Antriebe zur Wahl: Benziner (eh klar), weiterhin Diesel (Peugeot-Sprecher Antoine Aubert: "Die Nachfrage ist ungebrochen da") und als Elektromodell. Freilich: Selbst bei einem Erfolgsmodell mit großem Stammkundenkreis ist E-Mobilität viel kostspieliger, was die Anschaffung betrifft: Der 208 startet als Verbrenner in Österreich ab November bei 15.800 Euro (und mit nur einem Prozent NoVA), der e-208 kommt im Frühjahr 2020 ab 31.900 Euro Listenpreis abzüglich Förderungen. "Doch langfristig gesehen", sagt Aubert, "rechnet sich der e-208 gleich wie der Verbrenner-208: Unsere Kalkulation für einen Durchschnittsgebrauch und gesamte Betriebskosten schlägt mit je 326 Euro pro Monat zu Buche." Der neue 208 steht auf einer neuen Plattform ("CMP", 30 Kilogramm Gewichtsersparnis) und ermöglicht den Bau aller Antriebe auf einem Band. Im Falle des Opel Corsa in Saragossa, beim 208 im slowakischen Tyrnau; zusätzlich wird der 208 nur als Verbrenner auch in Marokko gefertigt. Mit der neuen Plattform kann nicht nur der Fahrkomfort gesteigert werden, es werden auch bis zu zehn Assistenzsysteme angeboten, die man bisher in Mittel- oder Oberklasse erwartete. Und dazu kommt ein 3D-i-Cockpit, das schon fast futuristisch anmutet. Bei Peugeot meint man: Die optimierte Positionierung im Sichtfeld des Fahrers verringert Reaktionszeiten um eine halbe Sekunde. In den Topausstattungen ist der gesamte Innenraum auf höherwertig getrimmt, und im Design ging es bewusst in Richtung sportlich: Dank 4,06 Metern Außenlänge (plus neun Zentimeter zum Vorgänger) und 1,43 Metern Höhe (minus drei Zentimeter) wird die Silhouette coupéhafter - was dem Platzkomfort aber keinen Abbruch tut. Auch mit dem Frontdesign und der Lichtsignatur wird der 208 zum kleinen Bruder des großen 508.
Fünf Ausstattungen werden angeboten, die unterste (Like) nur für Verbrenner, die oberste (GT) nur für den e-208. Bei dem gibt es acht Jahre oder 160.000 Kilometer Garantie auf die 50-kWh-Batterien, die Reichweite wird mit 340 Kilometern nach WLTP angegeben. Der E-Motor liefert 136 PS und 260 Newtonmeter - und es gibt drei Fahrmodi (Eco mit verstärkter Rekuperation und weniger Komfortfunktionen, Normal und Sport mit einer Beschleunigung aus dem Stand auf 100 km/h in 8,1 Sekunden!). Da die Batterien unter den Sitzen platziert sind, bleibt das Laderaumvolumen zum Verbrenner mit 265 Litern gleich. Die Ladezeiten: Bei normaler Haushaltssteckdose unter 24 Stunden, beim verstärkten Typ "Green up Legrand" unter 17 Stunden, mit einer Wallbox (11 kW dreiphasig) 5:15 Stunden, bei einer Schnellladestation (100 kW) 30 Minuten bis 80 Prozent. Mit dem e-208 bieten die Franzosen auch drei neue Mobilitätsdienste (Easy Charge, Easy Mobility, Serenity) an.

Bei den 1,2-Liter-Benzinern gibt es drei Leistungsstufen: 75 PS/Sechsgangschalter, 101/Schalter oder Achtgangautomatik, 131 PS/Automatik (94 bis 103 Gramm CO2), alle erfüllen die erst ab 1. 1. 2021 geltende Abgasnorm. Der Diesel kommt mit 102 PS (85 Gramm CO2).

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