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Schrill, elektrisch, fliegend - das sind die Autos der Zukunft

Beim Autosalon in Genf präsentieren die Hersteller nicht nur ihre aktuellen serienreifen Neuwagen. Sie zeigen auch, wie wir künftig unterwegs sein werden. Der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt.

Zukunftsvisionen von Audi – ein sich selbst steuerndes Bodenfahrzeug und eine Personendrohne in der Luft.
Zukunftsvisionen von Audi – ein sich selbst steuerndes Bodenfahrzeug und eine Personendrohne in der Luft.
Zukunftsvisionen von Audi – ein sich selbst steuerndes Bodenfahrzeug und eine Personendrohne in der Luft.
Zukunftsvisionen von Audi – ein sich selbst steuerndes Bodenfahrzeug und eine Personendrohne in der Luft.
Zukunftsvisionen von Audi – ein sich selbst steuerndes Bodenfahrzeug und eine Personendrohne in der Luft.
Zukunftsvisionen von Audi – ein sich selbst steuerndes Bodenfahrzeug und eine Personendrohne in der Luft.
Quadro Vehicles E Qooder.
Quadro Vehicles E Qooder.
Renault EZ-GO Concept.
Renault EZ-GO Concept.
Renault EZ-GO Concept.
Renault EZ-GO Concept.
Mitsubishi E-Evolution Concept .
Mitsubishi E-Evolution Concept .
Aston Martin Lagonda Concept.
Aston Martin Lagonda Concept.
Aston Martin Lagonda Concept.
Aston Martin Lagonda Concept.
Toyota GR Supra Racing Concept.
Toyota GR Supra Racing Concept.
Toyota 'I ride' Concept.
Toyota 'I ride' Concept.
Hyundai Auto Vision Concept.
Hyundai Auto Vision Concept.
BMW Concept M8 Gran Coupe.
BMW Concept M8 Gran Coupe.
Subaru Viziv Tourer Concept .
Subaru Viziv Tourer Concept .
FOMM 1.0 Concept
FOMM 1.0 Concept
Volkswagen ID Buzz concept .
Volkswagen ID Buzz concept .
Nissan IMx concept .
Nissan IMx concept .

Sie haben ja nicht nur den Diesel im Sinn: Audi, Italdesign und Airbus präsentieren auf dem Genfer Autosalon "Pop.Up Next", ein rein elektrisches, vollautomatisiertes Konzept für horizontale und vertikale Mobilität.

Das Fortbewegungsmittel soll in ferner Zukunft Menschen in Großstädten schnell und komfortabel auf der Straße und in der Luft transportieren und dabei Verkehrsprobleme lösen. Im Innenraum dominiert ein 49 Zoll-Bildschirm, die Mensch-Maschine-Interaktion erfolgt über Sprach- und Gesichtserkennung, Eye-Tracking sowie Touch-Funktion.

Die ultraleichte, zweisitzige Passagierkabine lässt sich entweder mit einem Auto- oder einem Flugmodul koppeln. Audi unterstützt im Projekt mit Know-how zu Batterietechnik und Automatisierung.

Mit welchem Antrieb genau die Drohne dereinst die Menschen durch die Lüfte bewegt, steht halt noch in den Sternen.

Selbstfahrende Autos sparen Energie

Ein Thema nahen Zukunft, eigentlich schon der Gegenwart sind aber bereits die selbstfahrenden Autos. Mit diesen könnte die Menschheit nach Ansicht von Schweizer Wissenschaftern jedes Jahr gigantische Summen sparen.

30 Prozent weniger Sprit- oder Stromverbrauch, 90 Prozent weniger Unfälle und frei verfügbare Zeit im Wert von bis zu 4 Billionen Euro seien wahrscheinlich, sagte Andreas Herrmann von der Universität St. Gallen am Mittwoch auf dem Genfer Automobilsalon. "Autonomes Fahren wird unser tägliches Leben gewaltig verändern. Und wir können die gesellschaftlichen Kosten dramatisch verringern."

1,2 Milliarden Autos fahren täglich

Heute seien weltweit 1,2 Milliarden Autos auf den Straßen unterwegs, jedes im Durchschnitt knapp eine Stunde am Tag. Ein Drittel des städtischen Verkehrs sei Parkplatz-Suchverkehr, erklärte Herrmann. Das vernetzte, autonom fahrende Auto müsse aber nicht mehr suchen, könne enger parken und auf der Straße dichter fahren.

Bei Verkehrsunfällen kämen jährlich 1,2 Millionen Menschen zu Tode, meist durch menschliche Fehler. Etwa 400 Milliarden Stunden verbrächten Autofahrer heute am Steuer - künftig könnten sie diese Zeit frei nutzen.

Bei einem Wert von zehn Euro je Stunde kämen jährlich 4000 Milliarden Euro zusammen. Heute koste ein Kilometer Autofahrt etwa 40 Cent, im rund um die Uhr genutzten Robotaxi würden es nur 3 Cent sein - mit einem Werbesponsor sogar ganz ohne Kosten.

Autoindustrie im Kampf mit Google

Ein Selbstläufer für die Autoindustrie werde die Entwicklung allerdings nicht. Um den Kampf mit Internet-Riesen wie Google zu bestehen, müssten sich die Hersteller zu Software-Unternehmen wandeln, sagte Hermann. Die Konkurrenz aus dem Netz wolle sofort das völlig autonome Auto, weil es gewaltige neue Geschäftsfelder eröffne. Audi, BMW, Mercedes, Volvo und chinesische Autobauer sieht er beim autonomen Fahren gut auf Kurs - Renault und Fiat weniger.

Selbstfahrende Autos sind auf der Genfer Messe allgegenwärtig, allerdings überwiegend nur in Form von Konzepten oder Prototypen mit eng begrenztem Einsatzgebiet. Technisch ist vieles schon möglich, trotzdem sind viele Fragen offen.

Der Produktionsvorstand des Zulieferers ZF aus Friedrichshafen am Bodensee, Michael Hankel, verwies am Rande der Messe auf neue Herausforderungen für die Sicherheitstechnik. Beispiel: Was bedeutet es für die Sicherheitsgurte und Airbags, wenn sich die Insassen in einem von allein fahrenden Auto mit ihren Sitzen herumdrehen können?

Autos - geht die Hardware in die Knie?

Peter Fuß von der Unternehmensberatung Ernst&Young (EY) sieht ein Problem auf die Branche zukommen, das viele Nutzer bisher nur von ihren Computern oder Smartphones kennen: die Überalterung der Hardware.

Die Software könne man updaten, aber angesichts immer komplexerer Systeme und immer größerer Datenmengen gehe irgendwann zwangsläufig die Hardware in die Knie. "Warum sollte ein Auto da anderen limitierenden Faktoren unterworfen sein?", fragt Fuß. "Sie können das sehr aufwendig austauschen, aber das machen Sie bei Ihrem Rechner oder Smartphone ja auch nicht."

Zusammen mit dem Schweizer Autobauer Rinspeed zeigt EY in Genf ein Konzept eines zweigeteilten Fahrzeugs, das das Problem lösen soll: ein autonom fahrender Untersatz plus eine austauschbare, frei konfigurierbare Kabine. Ein wunder Punkt sei die Anfälligkeit selbstfahrender Autos für Hacker-Angriffe, sagte Herrmann. Nicht einmal das Netz der Bundesregierung sei sicher, wie die jüngste Attacke zeige. Kriminelle würden ihren Weg auch ins Auto finden.

Schon bald würden autonome Autos in den USA und Asien fahren, sagte Herrmann. Europa dagegen brauche für die Gesetzgebung sowie für gemeinsame Standards zur Kommunikation unter Autos und zwischen Autos und Infrastruktur noch Zeit.

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