Glaubt man der Unternehmensphilosophie, so ist das neue Tesla Center in Salzburg-Aigen fast so etwas wie Luxus. Schließlich lassen sich die meisten Fahrzeugprobleme laut dem PR-Text der Elektroautomarke bereits per Ferndiagnose beheben. Meist soll sogar schon ein einfaches Softwareupdate ausreichen.
Nichtsdestotrotz eröffnet jenes Unternehmen, das mit dem Model 3 das im Vorjahr meistverkaufte E-Auto Österreichs produziert, heute in Salzburg sein bis dato größtes Kundencenter im Land. Auf über 7000 Quadratmetern vereint das aktuell einzige offizielle Tesla Center Österreichs erstmals die Bereiche Verkauf, Service und Fahrzeugauslieferungen unter einem Dach.
Nicht zuletzt deshalb spielt Salzburg für den Elektroautohersteller eine strategisch wichtige Rolle: Am bisherigen Standort in Wals-Siezenheim waren bis zuletzt zwar Reparaturen durchgeführt und auch Neufahrzeuge verkauft worden. Ausgeliefert wurde bisher allerdings ausschließlich in Wien. Damit ist es ab sofort vorbei, neben dem Großraum Salzburg soll das neue Tesla Center auch ganz Westösterreich sowie den angrenzenden bayerischen Raum abdecken. Die Niederlassung nahe der Autobahn in Wals wird mit sofortiger Wirkung geschlossen, das dortige Team übersiedelt vollständig nach Aigen und wird sogar noch aufgestockt. Aktuell ist man laut Tesla noch auf der Suche nach Servicemitarbeitern. Mittelfristig wird eine "niedrige zweistellige Personenzahl" vor Ort angestellt sein. Zur Dauer des Mietvertrags sowie anderen Konditionen gibt man seitens Tesla keine Auskunft, nur so viel steht fest: Einen offiziellen "Destination Charger", sprich einen öffentlichen Ladepunkt für Fahrer eines Tesla-Modells, wird es in Aigen vorerst nicht geben. Der Ausbau der Ladeinfrastruktur dient dem Werkstattbetrieb sowie zum Aufladen von Kundenfahrzeugen.
Mit dem Einzug des Elektroautoherstellers schließt sich für den Standort an der Aigner Straße 57-61 nun ein Kreis. 2009 war der von Stararchitekt Volkmar Burgstaller entworfene Glasbau als das damals "grünste Autohaus Europas" eröffnet worden, das im Vergleich zu konventionellen Gebäuden um bis zu 40 Prozent weniger Energie verbraucht.