SN.AT / Leben / Mobilität

Volvos - Die Premium-Alternative aus dem Norden

Auch Volvos mittlere Reihe zeigt, warum die Schweden auf der Überholspur sind. Keine Bange vor dem "Amerikaner" S60, gute Reise mit dem V60 Cross Country.

Der R-Design gibt dem „Amerikaner“ S60 eine noch sportlichere Note.
Der R-Design gibt dem „Amerikaner“ S60 eine noch sportlichere Note.
Über den Göta-Kanal: Der V60 Cross Country war ein idealer Reisekombi.
Über den Göta-Kanal: Der V60 Cross Country war ein idealer Reisekombi.
Der S60 wirkt im Heck moderner.
Der S60 wirkt im Heck moderner.
Der V60 CC wirkt im Heck traditionell-konservativ.
Der V60 CC wirkt im Heck traditionell-konservativ.

Volvo hat die vielleicht übersichtlichste Modellpalette: drei SUVs, drei Kombis, zwei Limousinen, dazu ein Plug-in-Hybrid für alle Modelle außer dem kleinen Kombi V40. Die Runderneuerung des Angebots begann mit dem großen SUV XC90, aktuell sind nun auch Limousine und Kombi der Mittelklasse (die 60er) neu auf dem Markt. Mit einigen Überraschungen.

Mit der Limousine S60 liefern die Schweden erstmals einen im neuen Werk Charleston (South Carolina) gebauten "Amerikaner" nach Europa. Doch gleich vorweg: Er blieb ein Europäer, in allen Belangen von Komfort bis Fahrverhalten. Und vom S60 gibt es erstmals keinen Diesel mehr, sondern nur Benziner (Front- oder Allradantrieb) plus Plug-in. Der V60 hingegen wird als Kombi oder höher gestellter Cross Country (der hat Allrad) noch mit Diesel angeboten.

Überzeugen kann Volvos Mittelklasse in jedem Fall. Der S60 war dabei noch die größere Überraschung, in der Ausstattung First Edition/R-Design (mit strafferer, niedrigerer Aufhängung) sogar ein Aha-Erlebnis: So sportlich war selten ein "alter Schwede" zu bewegen, in unserem Fall mit dem mittleren Turbobenziner mit satten 250 PS - und dennoch einem Verbrauchsschnitt von nur knapp über sieben Litern (mit Frontantrieb).
Was beim S60 besonders gefiel: Völlig leise auch bei höheren Geschwindigkeiten, eine noch immer vernünftige Federung (hart genug für sportliche Kurvenfahrten, bequem genug für die Reise), dazu ausgezeichnete Bremsen, hervorragende Traktion und ein enormes Gefühl der Sicherheit dank aller möglicher Assistenten - da trat kurz die Verlockung auf der Autobahn zutage, den adaptiven Tempomaten, den Spurhalter usw. arbeiten zu lassen, doch autonom darf ja nach rund 20 Sekunden noch nicht sein. Und außerdem: Im S60 macht das (selbst) Fahren wirklich Freude. Wie, das lässt sich über die verschiedenen Modi von Eco bis dynamisch selbst wählen.
Ausreichend ist auch das Platzangebot im Heck, auch der Laderaum passt. Und das zentrale Bedienelement im Tabletformat ist groß genug, dass die Finger leicht das richtige Feld treffen.

Wer mehr Langstrecken und mit mehr Passagieren fährt, der ist beim V60 bestens aufgehoben. 1500 Kilometer durch die südschwedische Heimat mit der Cross-Country-Version wurden zur Entspannung auf Rädern. Wobei der Verbrauch auch bei Vollbeladung im bescheidenen Rahmen von 6,7 Litern im Schnitt blieb, wozu die schwedischen Tempolimits (100/110 auf Autobahnen, selten 120 km/h) und Disziplin auch beitrugen. Robustheit wird auch durch Designelemente betont, für leichtes Gelände ist die Bergabfahrkontrolle Serie. Auch beim V60 CC überzeugend: die Achtgangautomatik.

Im Test: Volvo S60 T5 R-Design First Edition und Volvo V60 Cross Country

Test Volvo S60 T5 R-Design First Edition Volvo V60 Cross Country D4 AWD Pro
Motor/Fahrwerk Reihen-Vierzylinder-Turbobenziner, 1969 ccm, 184 kW/250 PS bei 5500 U/min, 350 Nm bei 1800-4800 U/min, Start-Stopp. Achtgang-Geartronic, Frontantrieb. Reihen-Vierzylinder-Turbodiesel (Commonrail), 1969 ccm, 140 kW/190 PS bei 4250 U/min, 400 Nm, Start-Stopp. Achtgang-Geartronic, Allradantrieb.
Ausstattungshighlights Serie: Berganfahr- und Spurhalteassistent, elektron. Differenzialsperre, Verkehrszeichenerkennung; First Edition: 18-Zoll-Alufelgen, Digi-Cockpit, Einparkhilfe vorn und hinten, Nappaleder-Sportsitze, R-Design-Elemente außen/innen, Sportpedale, Rückfahrkamera. Pro: Smartphone-Integration Apple Car Play und Android Auto, Frontgrill mit Chromstreben, LED-Scheinwerfer mit Fernlichtassistenten und div. Pakete; Serie: Leichtmetallräder (19 Zoll), Bergabfahrhilfe, Berganfahrassistent, Notbremsfunktion, Einparkhilfe hinten, Verkehrszeichenerkennung, Sprachsteuerung, Leder.
Maße/Gewichte L/B/H 4761/2040/1431 mm, Radstand 2872, 1677 kg, zul. 2190. Tank 60 l, Laderaum 442 l. L/B/H 4784/2040/1499 mm, Radstand 2875, 1815 kg, zul. 2320. Tank 60 l, Laderaum 529-1364 l.
Fahren/Verbrauch Spitze 240 km/h, Beschleunigung auf 100 km/h 6,5 Sek. Verbrauch: 6,5-6,8 l kombiniert (149-155 g CO2/km, Euro 6d-Temp), im Test 7,4 l. Spitze 210 km/h, Beschleunigung auf 100 km/h 8,2 Sek. Verbrauch (WLTP kombiniert) 5,1-5,4 l/ 100 km (135-143 g CO2/km, Europ 6d-Temp), im Test: 6,7 l.
Preis Ab 43.000 Euro; R-Design ab 49.630; Testwagen (Rot-Metallic 750 Euro, Xenium-Pro-Paket 2550, 360-Grad-Kamera 880, Premium-Sound Bowers&Wilkins 2750 etc.) 62.029 Euro. Ab 52.694 Euro, Pro 55.638.